Vor einiger Zeit hatte ich mal den nativen Beta Client von Steam für Linux auf meiner Fedora Workstation ausprobiert. Man hat leider gemerkt, dass er noch sehr Beta war. Häufige Abstürze, viele Glitches und Spiele hab ich mir deshalb gar nicht installiert (damals gab es auch noch keine wirklich große Auswahl).
Nun wurde vor kurzem der finale Steam Client für Linux veröffentlicht und auch ein paar Spiele aus meiner Library waren auch schon verfügbar. Insbesondere Counter Strike: Source nativ unter Linux war für mich interessant. Außerdem hatte ich mir im letzten Sale aus Spaß Serious Sam 3 gekauft für ein paar Euro gekauft, da es nativ unterstützt wird. Hab es allerdings noch nie gespielt.
Die Steam Installation unter Fedora 18
Die Installation verlief soweit komplett problemlos. Ein Fedora Dev hat ein Repository und fertige RPMs erstellt und oflegt dieses. Ich halte es für empfehlenswert direkt das Repo einzubinden, damit zukünftige Updates direkt über YUM eingespielt werden. Also einfach die steam.repo hier runterladen und nach /etc/yum.repos.d/ kopieren.
Für die Faulen unter euch tuts auch dieser Befehl als root (oder sudo vorne dranhängen):
$ cd /etc/yum.repos.d/ && wget http://spot.fedorapeople.org/steam/steam.repo
nun könnt ihr mit folgendem Befehl Steam per YUM installieren und die passenden Abhängigkeiten werden gleich mit draufgebügelt:
yum install steam
Beim ersten Start werden dann nochmal ca 200mb runtergeladen und der Client auf den neusten Stand gebracht. Anschließend solltet ihr euch einloggen können. Unter Library sollten nun alle Spiele angezeigt werden, die nativ unter Linux installiert werden können.
Ich habe erstmal direkt Counter-Strike: Source installiert. Je nach Schnelligkeit eurer Leitung dauert dies ein wenig länger. Auch wenn CS:S seit Jahren nichtmehr gespielt habe, früher war ich recht aktiv und extrem genervt, immer Windows booten zu müssen. Eigentlich war CS:S jahrelang der Hauptgrund einer Windows Installation für mich. Deshalb war ich doch sehr gespannt.
Der erste Start spuckte mir dann auch direkt folgende Fehlermeldung aus:
Es fehlt also augenscheinlich die S3TC Unterstützung auf meinem System.
Fehlende S3TC Unterstützung bei CS:S
Nach kurzem googlen fand ich heraus welche Pakete diese enthalten. Mit folgendem Befehl kann man sie installieren:
yum install libtxc_dxtn.i686 libtxc_dxtn.x86_64
Anschließend sollte Counter-Strike Source problemlos laufen.
Performance: freier Treiber vs. Catalyst
Ich hatte allerdings aus diversen Gründen den freien Treiber drauf. Primär brauche ich die Power vom Catalyst nicht. Hier hat man dann allerdings direkt gesehen, dass die freien Treiber noch einiges na Arbeiten im Performancebereich benötigen. Counter-Strike Source lief mit ziemlich grandiosen 8-10 Fps, auch mit komplett nach unten geschraubten Details. Also doch den proprietären Catalyst Treiber mal installiert mit:
yum install akmod-catalyst xorg-x11-drv-catalyst
Eine ausführlichere Anleitung zur Catalyst Installation hab ich vor einiger Zeit mal verfasst. Bei mir gings nun aber unter Fedora 18 problemlos nur mit oberem Befehl. Auch Probleme mit Suspend to RAM gab es keine mehr.
Fehlermeldung: veralteter Grafikkartentreiber
Nun wieder CS:S gestartet und siehe da: eine Fehlermeldung bzgl. veraltetem Grafikkartentreiber:
Allerdings auch halb so wild, folgende Pakete zum Catalyst dazuinstallieren und alles sollte gehen:
yum install xorg-x11-drv-catalyst-devel.i686 xorg-x11-drv-catalyst-libs.i686
Und nun siehe da: flotte 300 Fps. Ich habe dann auch mal ein paar Ründchen gespielt und es war absolut kein Unterschied zur Windows Version erkennbar. Alles funktionierte einwandfrei, nur die Schriften waren teilweise schlechter lesbar.
Fazit zu Steam bzw. Counter Strike: Source auf Fedora 18
Ich finds super, läuft bis auf die kleineren Fehler doch erstaunlich gut und problemlos. Leider zocke ich quasi gar nicht mehr aber nunja, sobald Half Life 2 (hoffentlich recht bald) nativ für Linux veröffentlicht wird, werde ich das wohl auf jeden Fall mal wieder durchspielen :-)